Auferstehung Jesu feiern

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Jedes Jahr am Ostersonntag versammeln sich Christen weltweit um gemeinsam die Auferstehung Jesu zu feiern. Einige pflegen sich mit einem traditionellen Gruss zu begrüssen. Dieser Spruch lautet: «Er ist auferstanden!» Als Antwort darauf, wird erwidert: «Er ist wahrhaftig auferstanden!» Ich liebe es, dass wir auf diese Art die gute Nachricht feiern, doch unsere Erwiderung auf diesen Gruss kann ein wenig oberflächlich wirken. Es ist fast so, als ob man ein «Na und?» anhängen würde. Das hat mich nachdenklich gemacht.

Vor vielen Jahren, als ich mir die Frage stellte, nehme ich die Auferstehung Jesu Christi zu oberflächlich, öffnete ich die Bibel, um eine Antwort darauf zu finden. Während ich las, ist mir aufgefallen, dass die Geschichte nicht so endete, wie dieser Gruss es tut.

Die Jünger und Nachfolger frohlockten, als sie sich bewusst wurden, dass der Stein zur Seite gerollt wurde, das Grab leer war und Jesus von den Toten auferstand. Es kann leicht in Vergessenheit geraten, dass Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung seinen Nachfolgern erschienen ist und ihnen eine grosse Freude bereitete.

Eine meiner liebsten Ostergeschichten geschah auf der Strasse nach Emmaus. Zwei Männer hatten einen äusserst strapaziösen Fussweg zu machen. Doch es war mehr als die lange Reise, weswegen sie entmutigt waren. Ihre Herzen und Gedanken waren aufgewühlt. Sehen Sie, diese zwei waren Nachfolger Christi und nur ein paar Tage zuvor wurde der Mann, den sie Erlöser nannten, gekreuzigt. Als sie weitergingen, trat unerwartet ein Fremder an sie heran, lief mit ihnen die Strasse entlang, und stieg in die Unterhaltung ein, dort anknüpfend, wo sie gerade waren. Er lehrte sie wunderbare Dinge; beginnend mit den Propheten und weiterführend durch die ganze Schrift. Er öffnete ihre Augen über die Bedeutung des Lebens und Sterbens ihres geliebten Lehrers. Dieser Fremde fand sie in Traurigkeit und führte sie zur Hoffnung, während sie zusammen gingen und sprachen.

Schliesslich kamen sie an ihr Ziel. Natürlich baten die Männer den weisen Fremden zu bleiben und mit ihnen gemeinsam zu essen. Es war erst, als der fremde Mann das Brot segnete und brach, dass es ihnen dämmerte und sie ihn als den erkannten, der er war — doch dann war er verschwunden. Ihr Herr, Jesus Christus, war ihnen im Fleisch als Auferstandener erschienen. Es gab kein Leugnen; ER war in der Tat auferstanden.

Während Jesu dreijährigem Dienst vollbrachte er Erstaunliches:
Er speiste 5.000 Menschen mit ein paar Broten und Fischen; er heilte Lahme und Blinde; er trieb Dämonen aus und erweckte Tote zum Leben; er ging auf dem Wasser und half einem seiner Jünger das Gleiche zu tun! Nach seinem Tod und Auferstehung hat Jesus seinen Dienst anders ausgeführt. In seinen 40 Tagen vor der Himmelfahrt hat Jesus uns gezeigt, wie die Kirche die gute Nachricht leben sollte. Und wie hat dies ausgesehen? Er frühstückte mit seinen Jüngern, er lehrte und ermutigte alle, die er auf seinem Weg getroffen hat. Er half auch denen, die gezweifelt haben. Und dann, ehe er zum Himmel fuhr, wies Jesus seine Jünger an, das Gleiche zu tun. Das Beispiel Jesu Christi erinnert mich daran, was ich an unserer Glaubensgemeinschaft schätze. Wir möchten nicht hinter unseren Kirchentüren bleiben, sondern nach aussen reichen, was wir empfangen haben und den Menschen Liebe zeigen.

Wir legen grossen Wert darauf, alles Gute, Gnade, nach aussen zu reichen und Menschen zu helfen, wo wir sie finden. Dies kann bedeuten, einfach eine Mahlzeit mit jemandem zu teilen, wie Jesus es auch in Emmaus tat. Oder vielleicht drückt sich diese Hilfe im Anbieten einer Mitfahrgelegenheit aus oder das Angebot, für ältere Menschen einkaufen zu gehen oder möglicherweise ist es, einem entmutigten Freund, Worte der Ermutigung zu schenken. Jesus erinnert uns daran, wie er, durch seine einfache Art mit Menschen, wie auf der Strasse nach Emmaus in Verbindung trat und wie wichtig Nächstenliebe ist. Dabei ist es wichtig, dass wir uns über unsere geistliche Auferstehung in der Taufe bewusst sind. Jeder Gläubige in Christus, ob Mann oder Frau, ist eine neue Kreatur – ein Kind Gottes. Der Heilige Geist schenkt uns neues Leben – das Leben Gottes in uns. Als neue Kreatur verändert uns der Heilige Geist, um mehr und mehr an Christi vollkommener Liebe gegenüber Gott und den Menschen teilhaftig zu werden. Wenn unser Leben in Christus ist, dann haben wir Teil an seinem Leben, sowohl in der Freude als auch in leidgeprüfter Liebe. Wir sind Teilhaber seiner Leiden, seines Todes, seiner Gerechtigkeit, ebenso seiner Auferstehung, seiner Himmelfahrt und schliesslich seiner Verherrlichung. Als Gottes Kinder sind wir Miterben mit Christus, die aufgenommen sind in seine vollkommene Beziehung mit seinem Vater. In dieser Beziehung sind wir gesegnet durch all das, was Christus für uns getan hat, damit wir Gottes geliebte Kinder werden, mit ihm vereint – in Herrlichkeit immerdar!

Das ist es, was die Weltweite Kirche Gottes (WKG) eine besondere Gemeinschaft sein lässt. Wir haben uns verpflichtet, auf jeder Ebene unserer Organisation, die Hände und Füsse Jesu Christi zu sein, da, wo sie am meisten gebraucht werden. Wir möchten andere Menschen lieben, so wie Jesus Christus uns liebt, indem wir für die Entmutigten da sind, indem wir den Bedürftigen Hoffnung anbieten und indem wir Gottes Liebe in kleinen und auch grossen Dingen zur Geltung bringen. In der Zeit, wo wir die Auferstehung Jesu feiern und unser neues Leben in ihm, lasst uns nicht vergessen, dass Jesus Christus weiterhin wirkt. Wir alle sind an diesem Dienst beteiligt, ob wir uns auf einem staubigen Weg befinden oder an einem Esstisch sitzen. Ich bedanke mich für die wohlwollende Unterstützung, für Ihre Beteiligung, am lebendigen Dienst an unserer örtlichen, landesweiten und globalen Gemeinschaft.

Lasst uns die Auferstehung feiern,

Joseph Tkach

Präsident
GRACE COMMUNION INTERNATIONAL