Ausgedörrte Gottesbeziehung

Dauerhafte Freude im christlichen Dienst erwächst daraus, dass wir Christus immer besser kennenlernen. Sie mögen denken, das ist für uns als Pastoren und Gemeindeleiter offensichtlich. Nun, ich wünschte, dass dies so wäre. Es passiert ganz leicht, dass wir unseren Dienst einfach routinemässig verrichten, statt ihn auf eine wachsende Beziehung mit Jesus Christus zu gründen. In der Tat, Ihr Dienst wird keine Wirkung erzielen, wenn Sie keine tiefere Beziehung mit Jesus aufbauen.

In Philipper 3,10 lesen wir: Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, und so seinem Tode gleich gestaltet werden. Das Wort erkennen verweist auf eine enge, vertraute Beziehung, wie sie zwischen einem Mann und einer Frau besteht. Ein Grund, warum Paulus Freude hatte, obwohl er den Brief an die Philipper aus dem Gefängnis schrieb, war seine vertraute, tiefe Beziehung mit Christus.

Die letzten beiden Wochen habe ich mit euch die zwei stärksten Killer von Freude im christlichen Dienst besprochen – Legalismus und falsche Prioritäten. Eine ausgedörrte Beziehung zu Christus wird Ihre Freude im Dienst ebenfalls töten. Ich erinnere mich, dass ich vor langer Zeit die Geschichte von einem Jungen hörte, der aus dem Bett fiel. Seine Mutter trat ins Schlafzimmer und sagte: Was ist passiert, Tommy? Er sagte: Ich vermute, ich verweilte zu nahe an der Stelle, wo ich ins Bett stieg.


Das ist bei vielen von uns das Problem im christlichen Dienst. Wir kommen in die Familie Gottes, aber wir bleiben zu nahe an dem Punkt, wo wir einstiegen. Wir gehen nicht tiefer und weiter. Wir sind geistlich nicht gewachsen, um Gott tiefer und persönlicher kennenzulernen. Möchten Sie Ihre Freude im Dienst wiedergewinnen? Wachsen Sie weiter in Ihrer Beziehung mit Christus.

Was können Sie tun, um Ihre Beziehung mit Christus zu vertiefen? Es gibt kein Geheimnis darüber, wie jemand im christlichen Dienst Christus besser kennenlernt. Sie wachsen in derselben Weise wie alle anderen.

  • Sie verbringen Zeit mit Gott. Verbringen Sie mehr und mehr Zeit mit Gott? Wenn wir im christlichen Dienst sehr beschäftigt sind, lassen wir oft zu, dass unsere Zeit mit Gott leidet. Wir müssen unsere Zeit mit Gott sehr eifersüchtig hüten. Gott zu dienen, ohne ausreichend Zeit mit ihm zu verbringen ist fruchtlos. Je mehr Sie Zeit mit Christus verbringen, desto besser kennen Sie ihn – und desto freudvoller wird Ihr Gemeindedienst sein.
  • Sprechen Sie kontinuierlich mit Gott. Sie verbringen jedoch nicht bloss Zeit mit Gott. Sie bauen eine engere Beziehung mit Gott auf, indem sie ständig mit ihm sprechen. Es geht dabei auch nicht um einen Strauss von einfallsreichen Worten. Meine Gebete klingen nicht sehr geistlich, aber ich spreche die ganze Zeit mit Gott. Ich kann in einer Fahrspur eines Schnellimbiss-Restaurants stehen und sagen: Gott, ich bin wirklich froh, dass ich dieser Snack essen kann. Ich bin hungrig! Der Schlüssel ist: Sprechen Sie ständig mit Gott. Und machen Sie sich auch nicht verrückt in Bezug auf die Details Ihres Gebetslebens – wie z.B. wann, wo und wie lang Sie beten sollten. Dann haben Sie eine Beziehung gegen ein Ritual oder eine Vorschrift ausgetauscht. Diese Rituale werden Ihnen keine Freude bringen. Nur eine wachsende Beziehung mit Jesus Christus wird das bewirken.
  • Vertrauen Sie Gott aus ganzem Herzen. Gott möchte, dass wir lernen, ihm zu vertrauen. Das ist oft der Grund, warum er zulässt, dass sich Probleme in unser Leben einschleichen. Durch diese Probleme kann er seine Verlässlichkeit demonstrieren – und dadurch wird Ihr Vertrauen zu ihm wachsen. Und Ihre Beziehung mit ihm wird in diesem Prozess wachsen. Schauen Sie sich einige der Kämpfe an, die Sie in letzter Zeit durchmachten. Auf welche Weise versucht Gott Sie dazu zu bringen, ihm mehr zu vertrauen? Diese Probleme können eine Tür zu einer noch engeren Beziehung mit Gott sein.
     
    Paulus sagt uns in Philipper 3, was sein erstes Ziel im Leben war. Er verweist dabei nicht auf Belohnungen im Himmel, auf Auszeichnungen von anderen, oder sogar auf die Gründung von Gemeinden oder Menschen zu Christus zu führen. Er sagt: Das erste, das wichtigste Ziel in meinem Leben besteht darin, Christus zu kennen. Er sagt dies am Ende seines Lebens. Kannte er Gott noch nicht? Natürlich kannte er ihn. Aber er möchte ihn noch besser kennenlernen. Sein Hunger nach Gott hörte nie auf. Dasselbe sollte auch auf uns zutreffen. Unsere Freude im christlichen Dienst hängt davon ab.

von Rick Warren


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