Satan der Teufel

Es gibt in der heutigen westlichen Welt zwei unglückliche Trends in Bezug auf Satan, den Teufel, der im Neuen Testament als unerbittlicher Widersacher und Feind Gottes erwähnt wird. Die meisten Menschen sind sich des Teufels nicht bewusst oder unterschätzen seine Rolle bei der Herbeiführung von Chaos, Leid und Bösem. Für viele Menschen ist die Vorstellung von einem wirklichen Teufel bloss ein Überrest von antikem Aberglauben oder bestenfalls ein Bild, welches das Böse in der Welt darstellt.

Andererseits haben Christen abergläubische Ansichten über den Teufel, die unter dem Deckmantel „geistliche Kriegsführung“ bekannt sind, angenommen. Sie geben dem Teufel übermässige Anerkennung und „führen Krieg gegen ihn“ auf eine Art und Weise, die dem Rat, den wir in der Heiligen Schrift finden, nicht angemessen ist. In diesem Artikel sehen wir, welche Informationen uns die Bibel über Satan gibt. Mit diesem Verständnis gewappnet, können wir die Fallgruben der oben erwähnten Extreme vermeiden.

Hinweise aus dem Alten Testament

Jesaja 14,3-23 und Hesekiel 28,1-9 gelten manchmal als Beschreibungen des Ursprungs des Teufels als ein Engel, der sündigte. Einige der Details kann man als Hinweise auf den Teufel verstehen. Doch zeigt der Kontext dieser Abschnitte, dass sich der Hauptteil des Textes auf die Eitelkeit und den Stolz menschlicher Könige bezieht – auf die Könige von Babylon und Tyrus. Der Punkt in beiden Abschnitten ist, dass Könige vom Teufel manipuliert werden und Spiegelbilder seiner bösen Absichten und seines Hasses auf Gott sind. Vom geistlichen Führer, Satan, zu sprechen, bedeutet in einem Atemzug von seinen menschlichen Agenten, den Königen, zu sprechen. Es ist eine Art auszudrücken, dass der Teufel die Welt regiert.

Im Buch Hiob sagt ein Hinweis auf Engel, dass sie bei der Schöpfung der Welt anwesend und mit Staunen und Freude erfüllt waren (Hiob 38,7). Andererseits scheint der Satan von Hiob 1-2 auch ein Engelwesen zu sein, da es heisst, dass er unter den „Gottessöhnen“ war. Aber er ist der Widersacher Gottes und seiner Gerechtigkeit.

Es gibt in der Bibel einige Hinweise auf „gefallene Engel“ (2. Petrus 2,4; Judas 6; Hiob 4,18), aber nichts Wesentliches darüber, wie und warum Satan zum Feind Gottes wurde. Die Heilige Schrift gibt uns keine Details über das Leben der Engel, weder über „gute“ Engel, noch über gefallene Engel (die auch Dämonen genannt werden). Die Bibel, insbesondere das Neue Testament, ist viel mehr daran interessiert, uns Satan als jemanden zu zeigen, der versucht, Gottes Vorhaben zu vereiteln. Er wird als der grösste Feind von Gottes Volk, der Kirche Jesu Christi, bezeichnet.

Im Alten Testament wird der Satan oder der Teufel nicht in hervorstechender Weise mit Namen genannt. Jedoch findet man die Überzeugung, dass kosmische Mächte im Krieg mit Gott sind, deutlich in den Motiven ihrer Seiten. Zwei alttestamentliche Motive, die Satan oder den Teufel darstellen, sind kosmische Gewässer und Monster. Sie sind Bilder, die das satanische Böse darstellen, das die Erde in seinem Bann hält und gegen Gott kämpft. In Hiob 26,12-13 sehen wir, wie Hiob erklärt, dass Gott „das Meer erregt“ und „Rahab zerschmettert“ hat. Rahab wird als „flüchtige Schlange“ bezeichnet (V. 13).

An den wenigen Stellen, wo Satan im Alten Testament als persönliches Wesen beschrieben wird, wird Satan als Ankläger dargestellt, der danach trachtet, Zwietracht zu säen und zu verklagen (Sacharja 3,1-2), er stachelt Menschen zur Sünde gegen Gott an (1Chro 21,1) und benutzt Menschen und die Elemente, um grossen Schmerz und grosses Leid zu verursachen (Hiob 1,6-19; 2,1-8).

Im Buch Hiob sehen wir, dass Satan mit anderen Engeln zusammenkommt, um sich selber vor Gott zu präsentieren, als ob er zu einem himmlischen Konzil berufen worden wäre. Es gibt einige andere biblischen Hinweise auf eine himmlische Versammlung von Engelwesen, welche die Angelegenheiten von Menschen beeinflussen. In einer von diesen betört ein Lügengeist einen König, in den Krieg zu ziehen (1. Könige 22,19-22).

Gott wird als jemand dargestellt, der „dem Leviatan die Köpfe zerschlagen und ihn dem wilden Getier zum Frass gegeben hat“ (Psalm 74,14). Wer ist Leviatan? Er ist das „Meeresmonster“ – die „flüchtige Schlange“ und „gewundene Schlange“, die der Herr „zu der Zeit“, wenn Gott alles Böse von der Erde verbannt und sein Königreich errichtet, strafen wird (Jesaja 27,1).

Das Motiv vom Leviatan als Schlange geht zurück auf den Garten Eden. Hier verführt die Schlange – „die listiger ist als alle Tiere auf dem Felde“ – die Menschen zur Sünde gegen Gott, was ihren Fall zur Folge hat (1. Mose 3,1-7). Dies führt zu einer anderen Prophezeiung eines zukünftigen Krieges zwischen ihm selber und der Schlange, in der die Schlange einen entscheidenden Kampf zu gewinnen scheint (ein Stechen in die Ferse Gottes), nur um dann den Kampf zu verlieren (sein Kopf wird zertreten). In dieser Prophezeiung sagt Gott zur Schlange: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen“ (1. Mose 3,15).

Hinweise im Neuen Testament

Die kosmische Bedeutung dieser Aussage wird im Lichte der Menschwerdung des Sohnes Gottes als Jesus von Nazareth verständlich (Johannes 1,1. 14). Wir sehen in den Evangelien, dass Satan versucht, Jesus vom Tag seiner Geburt an bis zu seinem Tod am Kreuz auf die eine oder andere Weise zu zerstören. Wenngleich Satan erfolgreich ist, Jesus durch seine menschlichen Stellvertreter umzubringen, verliert der Teufel durch seinen Tod und die Auferstehung den Krieg.

Nach Jesu Himmelfahrt, geht der kosmische Kampf zwischen der Braut Christi – dem Volk Gottes – und dem Teufel und seinen Lakaien weiter. Aber Gottes Vorhaben siegen und bleiben bestehen. Am Ende wird Jesus zurückkehren und die geistliche Opposition gegen ihn vernichten (1. Korinther 15,24-28).

Vor allem das Buch der Offenbarung stellt diesen Kampf zwischen den Mächten des Bösen in der Welt, die von Satan angetrieben werden, und den Mächten des Guten in der Kirche, angeführt von Gott, dar. In diesem Buch voller Symbole, das in der Literaturgattung der Apokalypse beschrieben ist, stellen zwei Städte, die überlebensgross sind, Babylon und das grosse, neue Jerusalem zwei irdische Gruppen dar, die sich im Krieg befinden.

Wenn der Krieg vorbei ist, wird der Teufel oder Satan im Abgrund gekettet und wird so daran gehindert, „die ganze Welt zu verführen“ wie er das vorher getan hatte (Römer 12,9).

Am Ende sehen wir, dass das Reich Gottes über alles Böse triumphiert. Es wird durch eine ideale Stadt bildlich dargestellt – die heilige Stadt, das Jerusalem Gottes –, wo Gott und das Lamm zusammen mit ihrem Volk in ewigem Frieden und ewiger Freude wohnen, was durch die gegenseitige Freude, die sie teilen, ermöglicht wird (Offenbarung 21,15-27). Satan und alle Mächte des Bösen werden vernichtet (Offenbarung 20,10).

Jesus und Satan

Im Neuen Testament wird Satan klar als der Widersacher Gottes und der Menschheit identifiziert. Auf die eine oder andere Weise ist der Teufel für das Leid und das Böse in unserer Welt verantwortlich. In seinem Heilungsdienst verwies Jesus sogar auf gefallene Engel und Satan als Ursache für Krankheit und Gebrechen. Natürlich sollten wir aufpassen und nicht jedes Problem oder jede Krankheit als einen direkten Schlag von Satan bezeichnen. Trotzdem ist es lehrreich festzustellen, dass das Neue Testament sich nicht scheut, den Teufel und seine bösen Kohorten für viele Katastrophen, einschliesslich Krankheiten, verantwortlich zu machen. Krankheit ist ein Übel, und nicht etwas, was von Gott verordnet ist.

Jesus bezeichnete Satan und die gefallenen Geister als „den Teufel und seine Engel“, für die das „ewige Feuer“ bereitet ist (Matthäus 25,41). In den Evangelien lesen wir, dass Dämonen die Ursache für eine Vielfalt von physischen Krankheiten und Gebrechen sind. In einigen Fällen besetzten Dämonen den Verstand und/oder die Körper der Menschen, was in der Folge zu Schwachheiten wie Krämpfen, Stummheit, Blindheit, teilweiser Lähmung und verschiedenen Arten des Wahnsinns führte.

Lukas spricht von einer Frau, der Jesus in der Synagoge begegnete, die „seit achtzehn Jahren einen Geist hatte, der sie krank machte“ (Lukas 13,11). Jesus befreite sie von ihrem Gebrechen und wurde kritisiert, weil er an einem Sabbat geheilt hatte. Jesus erwiderte: „Sollte dann nicht diese, die doch Abrahams Tochter ist, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hatte, am Sabbat von dieser Fessel gelöst werden?“ (V. 16).

In anderen Fällen, entlarvte er Dämonen als Ursache für Gebrechen, wie im Falle eines Jungen, der schreckliche Krämpfe hatte und von Kindheit an mondsüchtig war (Matthäus 17,14-19; Markus 9,14-29; Lukas 9,37-45). Jesus konnte diesen Dämonen einfach befehlen, den Gebrechlichen zu verlassen und sie gehorchten. Dadurch zeigte Jesus dass er völlige Autorität über die Welt Satans und der Dämonen hatte. Jesus gab dieselbe Autorität über die Dämonen seinen Jüngern (Matthäus 10,1).

Der Apostel Petrus sprach von Jesu Heilungsdienst als einen, der Menschen von Krankheiten und Gebrechen befreite, für die Satan und seine bösen Geister entweder die direkte oder indirekte Ursache waren. „Ihr wisst, was in ganz Judäa geschehen ist…wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm“ (Apostelgeschichte 10,37-38). Diese Sicht von Jesu Heilungsdienst reflektiert den Glauben, dass Satan der Widersacher Gottes und seiner Schöpfung ist, ganz besonders der Menschheit.

Es legt die letztendliche Schuld für Leid und Sünde auf den Teufel und charakterisiert ihn als den
„ersten Sünder“. Der Teufel sündigt von Anfang an“ (1. Johannes 3,8). Jesus nennt Satan den „Fürst der Dämonen“ – den Herrscher über die gefallenen Engel (Matthäus 25,41). Jesus hat durch sein Erlösungswerk den Einfluss des Teufels auf die Welt gebrochen. Satan ist der „Starke“, in dessen Haus (die Welt) Jesus eingedrungen ist (Markus 3,27). Jesus hat den Starken „gefesselt“ und „verteilt die Beute“ [trägt seinen Besitz, sein Reich, weg].

Das ist der Grund, warum Jesus im Fleisch kam. Johannes schreibt: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre“ (1. Johannes 3,8). Der Kolosserbrief spricht von diesem zerstörten Werk in kosmischen Begriffen: „Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus“ (Kolosser 2,15).

Der Hebräerbrief geht ausführlicher darauf ein, wie Jesus dies erreichte: „Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er's gleichermassen angenommen, damit er durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel, und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten“ (Hebräer 2,14-15).

Es ist dann nicht überraschend, dass Satan versuchen würde, Gottes Vorhaben in seinem Sohn, Jesus Christus, zu zerstören. Satans Ziel war es, dass fleischgewordene Wort, Jesus, zu töten, als er ein Baby war (Offenbarung 12,3; Matthäus 2,1-18), ihn während seines Lebens zu versuchen (Lukas 4,1-13), und ihn einzusperren und zu töten (V. 13; Lukas 22,3-6).

Satan „hatte Erfolg“ im finalen Anschlag auf Jesu Leben, aber Jesu Tod und die darauf folgende Auferstehung entblössten und verdammten den Teufel. Jesus hatte aus den Wegen der Welt und dem Bösen, das vom Teufel und seinen Nachfolgern vorgelegt wurde, ein „öffentliches Spektakel“ gemacht. Es wurde allen klar, die zu hören bereit waren, dass nur Gottes Weg der Liebe richtig ist.

Durch die Person Jesu und sein Erlösungswerk wurden die Pläne des Teufels umgekehrt und er wurde besiegt. Somit hat Christus Satan bereits durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung besiegt, indem er die Schande des Bösen entblösste. Jesus sagte seinen Jüngern in der Nacht seines Verrates: „Dass ich zum Vater gehe…der Fürst dieser Welt ist jetzt gerichtet“ (Johannes 16,11).

Nach Christi Rückkehr wird der Einfluss des Teufels in der Welt aufhören und seine vollständige Niederlage wird offensichtlich sein. Dieser Sieg wird in einem endgültigen und dauerhaften Wandel am Ende dieses Zeitalters erfolgen (Matthäus 13,37-42).

Der mächtige Fürst

Während seines irdischen Wirkens hat Jesus erklärt, dass „der Fürst dieser Welt ausgestossen werden wird“ (Johannes 12,31), und sagte, dass dieser Fürst „keine Macht“ über ihn hat (Johannes 14,30). Jesus hat Satan besiegt, indem der Teufel ihn nicht unter seine Kontrolle bringen konnte. Keine Versuchung die Satan Jesus entgegen schleuderte, war stark genug, um ihn von seiner Liebe zu und seinem Glauben an Gott wegzulocken (Matthäus 4,1-11). Er hat den Teufel besiegt und den Besitz des „Starken“ – die Welt, die er gefangen hielt –, geraubt (Matthäus 12,24-29). Als Christen können wir im Glauben an Jesu Sieg über alle Feinde Gottes (und unsere Feinde), einschliesslich des Teufels, ruhen.

Doch die Kirche existiert in der Spannung des „bereits da, aber noch nicht ganz“, in der Gott Satan weiter erlaubt, die Welt zu verführen und Zerstörung und Tod zu verbreiten. Christen leben zwischen dem „Es ist vollbracht“ von Jesu Tod (Johannes 19,30) und „Es ist geschehen“ der letztendlichen Zerstörung des Bösen und dem zukünftigen Kommen des Reiches Gottes auf die Erde (Offenbarung 21,6). Satan wird immer noch erlaubt, gegen die Macht des Evangeliums zu eifern. Der Teufel ist immer noch der unsichtbare Fürst der Finsternis, und er hat mit Gottes Erlaubnis die Macht, Gottes Zwecke zu erfüllen.

Das Neue Testament sagt uns, dass Satan die kontrollierende Macht der gegenwärtigen bösen Welt ist, und dass Menschen ihm unbewusst in seiner Opposition gegen Gott folgen. (Im Griechischen ist das Wort „Prinz“ oder „Fürst“ [wie in Johannes 12,31 gebraucht] eine Übersetzung des griechischen Wortes archon, was sich auf den höchsten Regierungsbeamten eines politisches Bezirks oder einer Stadt bezog).

Der Apostel Paulus erklärt, dass Satan „der Gott dieser Welt“ ist, der „den Sinn der Ungläubigen verblendet hat“ (2. Korinther 4,4). Paulus verstand, dass Satan sogar das Werk der Kirche hindern kann (2. Thessalonicher 2,17-19).

Heute zollt ein Grossteil der westlichen Welt einer Realität kaum Aufmerksamkeit, die ihr Leben und ihre Zukunft grundlegend betrifft – die Tatsache, dass der Teufel ein wirkliches Geistwesen ist, der ihnen auf Schritt und Tritt zu schaden versucht und den liebevollen Zweck Gottes vereiteln möchte. Christen werden ermahnt, sich der Machenschaften Satans bewusst zu sein, damit sie diesen durch die Leitung und Kraft des innewohnenden Heiligen Geistes widerstehen können. Leider sind einige Christen in einer „Jagd“ nach Satan zu einem fehlgeleiteten Extrem gegangen und sie haben jenen unabsichtlich zusätzliches Futter gegeben, welche die Vorstellung verspotten, dass der Teufel ein reales und böses Wesen ist.

Die Kirche wird davor gewarnt, vor Satans Werkzeugen auf der Hut zu sein. Christliche Leiter, sagt Paulus, müssen ein Leben führen, das Gottes Berufung würdig ist, dass sie sich „nicht fangen in der Schlinge des Teufels“ (1. Timotheus 3,7). Christen müssen auf der Hut vor Satans Machenschaften sein und sie müssen die Waffenrüstung Gottes „gegen die bösen Geister unter dem Himmel“ (Epheser 6,10-12) anziehen. Sie sollen dies tun, damit „sie nicht vom Satan übervorteilt werden“ (2. Korinther 2,11).

Das böse Werk des Teufels

Der Teufel schafft auf verschiedene Weise geistliche Blindheit gegenüber der Wahrheit Gottes in Christus. Falsche Doktrinen und verschiedenartige Vorstellungen „gelehrt von Dämonen“ bringen Menschen dazu, „verführerischen Geistern zu folgen“, obgleich sie sich der letztendlichen Quelle der Verführung nicht bewusst sind (1. Timotheus 4,1-5). Wenn einmal verblendet, sind Menschen nicht in der Lage, das Licht des Evangeliums zu verstehen, welches die gute Nachricht ist, dass Christus uns von Sünde und vom Tod erlöst (1. Johannes 4,1-2; 2. Johannes 7). Satan ist der Hauptfeind des Evangeliums, „der Böse“, der versucht, Menschen zu verführen, die gute Nachricht abzulehnen (Matthäus 13,18-23).

Satan muss nicht auf persönliche Weise versuchen, Sie zu verführen. Er kann durch Menschen wirken, die falsche philosophische und theologische Vorstellungen verbreiten. Menschen können auch durch die Struktur des Bösen und der Verführung, die in unsere menschliche Gesellschaft eingebettet ist, versklavt werden. Der Teufel kann auch unsere gefallene menschliche Natur gegen uns verwenden, sodass Menschen glauben, dass sie „die Wahrheit“ haben, wenn sie in Wirklichkeit das, was von Gott ist, gegen das, was von der Welt und vom Teufel ist, aufgegeben haben. Solche Menschen glauben, dass ihr fehlgeleitetes Glaubenssystem sie retten wird (2. Thessalonicher 2,9-10), aber was sie in Wirklichkeit getan haben, ist, dass sie „Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt haben“ (Römer 1,25). „Die Lüge“ scheint gut und wahr zu sein, weil Satan sich selber und sein Glaubenssystem auf eine solche Weise präsentiert, dass seine Lehre wie eine Wahrheit von einem „Engel des Lichts“ (2. Korinther 11,14) wirkt.

Allgemein gesagt steht Satan hinter der Versuchung und dem Verlangen unserer gefallenen Natur zu sündigen, und daher wird er der „Versucher“ (2. Thessalonicher 3,5; 1. Korinther 6,5; Apostelgeschichte 5,3) genannt. Paulus führt die Gemeinde in Korinth zurück zu 1. Mose 3 und der Geschichte im Garten Eden, um sie zu ermahnen, nicht von Christus abgewendet zu werden, etwas, was der Teufel versucht. „Ich fürchte aber, dass wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus“ (2. Korinther 11,3).

Dies heisst nicht, dass Paulus glaubte, dass Satan jeden persönlich versuchte und direkt verführte. Menschen, die jedes Mal, wenn sie sündigen, meinen, dass „der Teufel mich dazu gebracht hat“, erkennen nicht, dass der Satan das von ihm geschaffene System des Bösen in der Welt und unsere gefallene Natur gegen uns benutzt. In Falle der oben erwähnten Christen in Thessalonich hätte diese Täuschung von Lehrern, die die Saat des Hasses gegen Paulus gesät haben, erreicht werden können, indem sie Menschen zum Glauben verführen, dass er [Paulus] sie täuscht oder Gier oder irgendein anderes unreines Motiv vertuscht (2. Thessalonicher 2,3-12). Trotzdem, da der Teufel Zwietracht sät und die Welt manipuliert, steckt schliesslich hinter allen Menschen, die Zwietracht und Hass säen, der Versucher selbst.

Gemäss Paulus sind Christen, die von der Gemeinschaft der Kirche wegen Sünde getrennt wurden, in der Tat, „dem Satan übergeben“ (1. Korinther 5,5; 1. Timotheus 1,20), oder haben „sich abgewandt und folgen dem Satan“ (1. Timotheus 5,15). Petrus ermahnt seine Herde: „Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1. Petrus 5,8). Der Weg, Satan zu besiegen, sagt Petrus, liegt darin, „ihm zu widerstehen“ (V. 9).

Wie widerstehen Menschen Satan? Jakobus erklärt: „So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen“ (Jakobus 4,7-8). Wir sind Gott nahe, wenn unser Herz eine andächtige Einstellung der Freude, des Friedens und der Dankbarkeit gegenüber ihm hat, die durch seinen innewohnenden Geist der Liebe und des Glaubens ernährt wird.

Menschen, die Christus nicht kennen und nicht von seinem Geist geleitet werden (Römer 8,5-17) „leben nach dem Fleisch“ (V. 5). Sie sind im Einklang mit der Welt und folgen „dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk in den Kindern des Ungehorsams ist“ (Epheser 2,2). Dieser Geist, der an anderer Stelle als der Teufel oder Satan identifiziert ist, manipuliert Menschen, sodass sie darauf bedacht sind, „die Begierden des Fleisches und der Sinne“ zu tun (V. 3). Aber durch Gottes Gnade können wir das Licht der Wahrheit sehen, das in Christus ist, und ihm durch den Geist Gottes folgen, statt dass wir unwissentlich unter den Einfluss des Teufels, der gefallenen Welt und unserer geistlich schwachen und sündigen menschlichen Natur geraten.

Satans Kriegsführung und seine endgültige Niederlage

„Die ganze Welt liegt im Argen“ [ist unter der Kontrolle des Teufels] schreibt Johannes (1. Johannes 5,19). Aber denen, die Kinder Gottes und Nachfolger Christi sind, wurde Verständnis gegeben, „den Wahrhaftigen zu erkennen“ (V. 20).

Diesbezüglich ist Offenbarung 12,7-9 sehr dramatisch. Im Kriegsführungsmotiv der Offenbarung, zeichnet das Buch einen kosmischen Kampf zwischen Michael und seinen Engeln und dem Drachen (Satan) und seinen gefallenen Engeln. Der Teufel und seine Lakaien wurden besiegt und „ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel“ (V. 8). Das Ergebnis? „Und es wurde hinausgeworfen der grosse Drache, die alte Schlange, die da heisst: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen“ (V. 9). Die Vorstellung ist, dass Satan seinen Krieg gegen Gott fortführt, indem er Gottes Volk auf Erden verfolgt.

Das Schlachtfeld zwischen dem Bösen (manipuliert von Satan) und dem Guten (geführt von Gott), resultiert in Krieg zwischen Babylon, der Grossen (die Welt unter der Kontrolle des Teufels) und dem neuen Jerusalem (das Volk Gottes, dass Gott und dem Lamm Jesus Christus nachfolgt). Es ist ein Krieg, der dazu bestimmt ist, von Gott gewonnen zu werden, weil nichts sein Vorhaben besiegen kann.

Am Ende werden alle Feinde Gottes, Satan eingeschlossen, besiegt. Das Reich Gottes – eine neue Weltordnung – kommt auf die Erde, symbolisiert vom neuen Jerusalem im Buch der Offenbarung. Der Teufel wird aus der Gegenwart Gottes entfernt und sein Reich wird mit ihm ausgelöscht (Offenbarung 20,10) und durch Gottes ewige Herrschaft der Liebe ersetzt.

Wir lesen diese ermutigenden Worte über „das Ende“ aller Dinge: „Und ich hörte eine grosse Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron sass, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!“ (Offenbarung 21,3-5).

Paul Kroll


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